Milena Scinardo: „Ich kümmere mich um die vergessene Mitte“

Im Rahmen ihres Bundestagswahlkampfes gehören Unternehmensbesuche zum Wunschprogramm der FDP-Kandidatin Milena Scinardo aus Babenhausen. Möglichkeiten und Probleme der hiesigen Unternehmen kennen zu lernen und politische Schlüsse daraus zu ziehen, sind für die FDP-Frau ein wichtiges Anliegen.

Die Catering-Firma „Küchen-Könige“ in Dieburg war ein Ziel in dieser Reihe, ein Unternehmen, dass sich erst kürzlich von seinem Standort in Groß-Umstadt nach Dieburg verlagert hat, weil man hier in der Benzstraße ideale Bedingungen schaffen konnte, die er in Groß-Umstadt nicht bekommen konnte, so Geschäftsführer Stefan Stapp bei der Firmenpräsentation. Die Begegnung mit der Dieburger Wirtschaftsförderung bereits kurz nach dem Einzug war für ihn bezeichnend. Eigentlich schade, dass ihn die Umstädter nicht auch so umsorgt haben, so Fritz Roth aus Groß-Umstadt, der den Firmenkontakt hergestellt hatte. Der Bekanntheitsgrad war in Groß-Umstadt eigentlich eine hervorragende Standortvoraussetzung. Dass sich hieran nichts ändert, versicherte Tibor Szabo, als Logistikchef ebenfalls Geschäftsführer im Unternehmen verantwortlich.

Mit über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inklusive zwei Auszubildenden stellt der Betrieb ein lebendiges Unternehmen dar, das spezialisiert ist auf Kundenwünsche wie Firmenevents und Familienfeiern mit einem umfangreichen Menüangebot, wie sich die Besucher überzeugen konnten. Natürlich bietet das Unternehmen auch Essenlieferungen für Schulen an, wobei die beiden Geschäftsführer hier ein Dilemma deutlich machten: Auf der einen Seite wird ein Rund-um-Service erwartet von der Essenvielfalt mit zum Teil extravaganten Eltern-Wünschen, der Belieferung in einem engem Zeitfenster und einer detaillierten Abrechnung, dies alles zu einem Festpreis, der eigentlich nicht für ein qualitativ hochwertiges Essen mehr reichen kann, wenn man nicht ein Zusatzgeschäft daraus machen will, so Stefan Stapp auf Nachfrage des Kreispolitikers Achilles. Dass er die EU-Zertifizierung nachweisen müsse, sei in Ordnung, nur wundere sich der Caterer, dass man sich als Schulbehörde nicht um die Produktionsstätte kümmere. Wie jemand mit EU-Vorgaben das geforderte Preislimit einhalten könne, mache ihn nachdenklich.
Es sei Sache der Politik, das aufzugreifen, meint Milena Scinardo, es könne nicht angehen, dass strenge Vorgaben die Kostensituation so drücken, dass nur noch Großbetriebe, die im Notfall auch sofort juristischen Beistand bemühen könnten, mit Massenproduktion Ausschreibungen erfüllen könnten. „Ich kümmere mich um die vergessene Mitte“, sagt die Kandidatin abschließend: Innovative Kräfte haben Deutschland immer wieder nach vorn gebracht, sie zu beschneiden, kann uns teuer zu stehen kommen!