Reuscher: Masterplan 2020+ Gesamtsituation des Kreishauses in Kranichstein betrachten
Im Jahre 2009 hat der Kreistag einen Grundsatzbeschluss gefasst, die Kreishäuser in Darmstadt und Dieburg zu sanieren.
Seit dem Bezug des Standortes Kranichstein 2004 wurde der
Trakt 6 (Sitzungssaal) und Track 7 (KfB) neu gebaut.
Trakt 1 (Hochhaus) wurde 2011 saniert.
Die Sanierung des Kreishauses in Dieburg wurde kürzlich abgeschlossen.
Das Jugendamt ist z. Zt. aus dem Trakt 5 über der Parkgarage in die Mina-Rees-Straße ausgelagert. Das DaDi-Werk ist in die Rheinstraße umgezogen. Trakt 5 muss neu gebaut werden. Die Parkgarage ist ebenfalls sanierungsbedürftig und die Stellplätze entsprechen nicht den aktuellen Standards.
Weitere große Gebäudeteile (Trakt 2, 3, 4, 5 und Flachbau Trakt 1 sind in die Jahre gekommen und müssen einer Sanierung unterzogen werden. Kosten, die in den nächsten Jahren sowieso auf uns zukommen werden.
Es stellt sich die Frage, ob wir mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen in den folgenden Jahren weitermachen oder die Gesamtsituation des Kreishauses in Kranichstein betrachten, um Gestaltungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten auszuloten.
Genau das ist der Gegenstand des vorliegenden Masterplans 2020+. Für drei mögliche Szenarien wurde erste Ansätze zur Kosten- und Nutzwertanalyse sowie eine Kapitalwertbetrachtung über 30 Jahre gemacht. Die mögliche zukünftige Entwicklung der Arbeitsplatzsituation wurde dabei mitbetrachtet.
Szenario 0
beschreibt den dringend notwendigen Neubau des Trakts 5 auf dem bestehenden Parkdeck, damit das Jugendamt nicht auf Dauer ausgelagert bleibt und wir dafür weiterhin entsprechend hohe Mietkosten bezahlen müssen.
Das Szenario sieht vor, das marode Parkdeck lediglich zu sanieren. Die Stellplätze entsprechen auch zukünftig nicht mehr den aktuellen Standards, die Anzahl bleibt gleich.
Alle anderen Gebäudeteile werden saniert. Die unklare Eingangssituation bleibt. An der Gesamtsituation des Campus ändert sich nichts. Sanierungen haben immer ein unwägbares Kostenrisiko.
Wenn offensichtlich ist, dass in den nächsten Jahren Sanierungsmaßnahmen an weiteren Gebäuden erforderlich werden, müssen wir uns fragen, wie Alternativen dazu aussehen können.
Es ist also nur richtig, wenn wir über Szenarien nachdenken, die uns aufzeigen, wie wir auf zukünftige Anforderungen an den Standort Kranichstein reagieren könnten.
Wir brauchen dringend belastbare Informationen, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen und Chancen und Risiken abschätzen.
Dazu gilt es wichtige Fragen zu klären, z. B:
Wie können moderne Büro- und Flächennutzungskonzepte umgesetzt werden?
Wie verändern sich die Beschäftigungszahlen?
Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Konzeption von Büroinfrastruktur?
Wie verändern sich die Anforderungen an der Konzipierung der Nutzungsbereiche?
Wie steht es mit einer kundenfreundlichen Eingangssituation, klarer Wegeführung, energetischen Verbesserungen der Gebäude, bedarfsgerechten Stellplätzen?
Szenario I
beinhaltet den Neubau des Parkdecks, des Trakts 5 und die Veränderung der Eingangssituation sowie die Sanierung der anderen Trakte. Für uns eine Notwendigkeit.
Szenario II
Ausgangspunkt ist Szenario I,
Ein Neubau anstelle der übrigen Gebäude, dies eröffnet die Chance, Büro- und Nutzungsflächen optimal zu konzipieren.
Ob wir das letztendlich wollen, dazu legen wir uns heute noch nicht fest. Wir entscheiden auch heute nicht darüber, wie viele Millionen wir tatsächlich investieren.
Aber ohne einen Architektenwettbewerb werden wir keine belastbaren Erkenntnisse über mögliche Entwicklungschancen des Campus Kranichstein und keinen tiefergehenden Kosten- und Nutzwertvergleich zwischen einer Neugestaltung und einer Sanierung der Trakte 2 – 5 erhalten.
Die FDP-Fraktion findet die im Koalitionsantrag dargelegte Vorgehensweise sinnvoll und stimmt der Verwaltungsvorlage DS0748-2017/DaDi zu.
Antrag LINKE:
Dezentralisierung: Bereits umgesetzt in Dieburg, Kranichstein, KfZ-Anmeldung
Über weitere Dezentralisierung kann man im Einzelfall nachdenken.
Es wird aber nach unserer Meinung keinen großen Einfluss auf den Personalbedarf an den Hauptstandorten haben. Verkehrsanbindung nach Kranichstein aus Ost- und Westkreis günstig.
Nur der Ostkreis ist erwähnt
Antrag CDU:
Wir wollen ohne genaue Planung zu jetzigen Zeitpunkt keine Festlegung auf eine bestimmte Investitionssumme. Eine Besichtigung der Gebäudeteile ist sicher sinnvoll, dazu braucht es aber keinen Beschluss durch den Kreistag.
Beide Anträge werden wir ablehnen.
[Rede Wilhelm Reuscher im Kreistag am 22.05.2017 zu TOP 10: Masterplan 2020+]