HORST SCHULZE: „Politik lebt von den Inhalten“ – Frühlingsempfang in Ober-Ramstadt mit Stefan Ruppert

25.03.2015

FDP-Landesvorsitzender Stefan Ruppert besucht die Liberalen in Ober-Ramstadt.

Dreißig Gäste beim Frühlingsempfang von Ober-Ramstadts FDP-Ortsverband nutzten die Gelegenheit, den neuen und alten Landesvorsitzenden der Liberalen, Stefan Ruppert, bei einem Gastvortrag zu hören und kennenzulernen.

„Politik lebt von den Inhalten, aber auch von den Menschen, die sie transportieren“, sagte Horst Schultze, Ober-Ramstädter und FDP-Vorsitzender im Landkreis Darmstadt-Dieburg, am Sonntagnachmittag. Damit begrüßte er die rund 30 Gäste des Frühlingsempfangs der Liberalen in Ober-Ramstadts Scheunensaal der Hammermühle.

Schultze meinte nicht nur Parteimitglieder und Freunde, sondern auch Bürgermeister Werner Schuchmann (SPD) und weitere Vertreter aus der Kommunalpolitik, von Geschäften, Vereinen und Kirchen. Den Gastredner Stefan Ruppert kündigte Schultze als „alten und neuen Vorsitzenden der Landes-FDP“ an. Am Vortag war dieser beim Landesparteitag der Liberalen in Wetzlar mit 97,9 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Was Schultze mit nur zwei Worten kommentierte: „Ein Wahnsinnsergebnis.“

Ruppert lächelte, warf einen kurzen Blick auf sein Manuskript und hielt seinen halbstündigen Vortrag im Übrigen frei. „Der Politikertyp, der immer draufhaut, ist außer Mode“, begann er und kam sofort auf die Krawalle vor wenigen Tagen rund um den Neubau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt zu sprechen: „Dass eine Horde Randalierer eine Stadt in Angst und Schrecken versetzt, dafür fehlt mir jedes Verständnis.“

Die „Verteidigung unserer Werte“ habe ihm schon sein Großvater nahe gebracht. Denn das Gefühl, Politik machten „die anderen“, sei trügerisch: Wenn Menschen sich nicht einmischten, seien das Alarmzeichen und auch die Werte der FDP bedroht. „Wir werden also nicht ablassen, die soziale Marktwirtschaft zu verteidigen, aber mit Regeln, wie die Liberalen sie vertreten“, sagte Ruppert. Der Staat könne nicht alle Bereiche des Lebens regeln, „um uns vor Fehlern und Gefahren zu bewahren“. Das führe zu Antriebslosigkeit und einer verarmten Gesellschaft: „Damit werden wir der Eigenverantwortung entwöhnt und an eine Vollkaskosituation gewöhnt.“

Im Übrigen gebe es nichts Besseres, als anderen bei ihrem Tun einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Ihm sei klar, dass die Liberalen bei den Wählern Vertrauen zurückgewinnen müssten, meinte Ruppert. Gleichzeitig müssten sie aber auch deutlich sagen, welchen politischen Kompass sie wollen. Dazu gehöre es, „die Idee der Freiheit besser, glaubwürdiger, sympathischer und sachlicher zu vertreten“. Denn nichts sei ansteckender als eine freie Gesellschaft.

DARMSTÄDTER ECHO vom 25.03.2015 – Lipp