René Rock besucht Dieburger Schule in Corona-Zeiten

04.09.2020

Dieburg. Das neue Schuljahr an der Goetheschule in Dieburg hatte erst wenige Tage begonnen, als gleich zwei Schüler positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Aufgrund ihrer zahlreichen Kontakte in der Vorwoche, die die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt sehr aufwendig machte, musste gleich freitags die gesamte Schule als Vorsichtsmaßnahme geschlossen werden.

Um sich vor Ort sowohl über den Ablauf und die Erfahrung der Schule mit der Schließung im Speziellen, als auch mit dem Schulalltag in Corona-Zeiten im Allgemeinen zu informieren, besuchte René ROCK, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, die Goetheschule im Landkreis Darmstadt-Dieburg. „Die Schulen als Bildungsort sind der Ausgangspunkt für ein selbst bestimmtes und eigenverantwortliches Leben. Darum ist es mir besonders wichtig, dass der Schulbetrieb in Hessen wieder sicher anläuft. Ein Bild kann man sich aber nur machen, wenn direkt in die Schulen fährt,“ so Rock. Zusammen mit Wilhelm Reuscher, dem Ortsvorsitzenden der FDP Dieburg und Horst Schultze, dem Kreisvorsitzenden der FDP Darmstadt-Dieburg tausche sich Rock mit Christof Maruschka, dem Direktor der Goetheschule und Antje Buchert, der Vorsitzenden des Schulelternbeirates über ihre Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge aus.

Als hilfreich im Umgang mit der Situation erwies sich ein bereits zuvor eingerichteter Krisenstab im Kreis, in dem sich die Schule zusammen mit dem Schul- und Gesundheitsamt telefonisch austauschen und absprechen konnte. Obwohl die Schule letztlich am darauffolgenden Montag wieder regulär öffnen konnte, verdeutlichte der Vorfall doch, dass die Schulen in Hessen noch nicht ausreichend auf die Corona-Zeit vorbereitet sind. „Zwar verfügen wir inzwischen über ausreichend FFP2-Schutzmasken und Desinfektionsmittel, was ein Gefühl der Sicherheit vermittelt,“ so Maruschka. „Wünschenswert wäre es jedoch, wenn die Informationen und Vorgaben für die Schulen klarer und mit mehr Vorlauf kämen.“

„In der vorliegenden Situation zeigt sich beispielhaft wie wichtig es ist, dass es engagierte Schulleitungen gibt. Vor Ort weiß man am besten, wie die Digitalisierung umgesetzt werden kann,“ stellt Rock fest und erwartet ein grundsätzliches Umdenken. „Es bedarf für die Digitalisierung zwar klarer Rahmenvorgaben Seitens des Landes, den Schulen sollte aber gleichzeitig mehr Eigenverantwortung zugetraut werden. Über fünf Monate ist es her, dass die Schulen aufgrund der Pandemie geschlossen wurden. In dieser Zeit ist von Seiten des Landes kaum etwas passiert, um den Unterricht auch unter Corona-Bedingungen sicherzustellen. Es ist nicht damit getan, den Schulen einige Laptops oder Tablets zur Verfügung zu stellen – erforderlich ist ein Gesamtkonzept. Die Schulen brauchen eine vernünftige Internetanbindung, die Lehrer müssen über entsprechende Endgeräte verfügen und mit einer einheitlichen Softwarelösung arbeiten können. Nur so kann qualitativ hochwertiger Unterricht sichergestellt werden, und zwar ganz gleich, ob er in Präsenz, hybrid oder zu Hause stattfindet,“ führt Rock aus und fordert. „Es wurde bereits zu viel wertvolle Zeit verloren; ein Ertüchtigungsprogramm für die Schulen ist jetzt zwingend.“

Als einen wichtigen Schritt verlangt Rock, dass das Land mit den Schulbuchverlagen einen Rahmenvertrag aushandelt, damit es den Schülern unbürokratisch ermöglicht wird jahrgangsunabhängig auf alle Schulbücher zuzugreifen. Deren digitale Fassung ist identisch mit der des gedruckten Schulbuchs und wäre sofort verfügbar. Neben dem flexiblen Einsatz zu Hause und im Unterricht würde die digitale Alternative für leichtere Schultaschen sorgen und dabei helfen Lerninhalte lebendig zu vermitteln.

„Der Zugang zur besten Bildung muss unabhängig vom sozialen Status möglich sein,“ so Rock abschließend.